
Zentralbibliothek in der Alten Aktienspinnerei
Architekturwettbewerb entschieden, Planungen laufen an
Eine fachkundige Jury hat am 31. Januar 2013 unter dem Vorsitz von Professor Paul Kahlfeldt die Preisträger des Architekturwettbewerbes zum Umbau und der Erweiterung des denkmalgeschützten Gebäudes "Alte Aktienspinnerei" zur Zentralbibliothek der Technischen Universität Chemnitz ermittelt. Das Preisgericht aus freien Architekten, Fachleuten des Sächsischen Staatsministeriums der Finanzen, des Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst, der TU Chemnitz, des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) und der Stadt Chemnitz entschied, den Entwurf der Bietergemeinschaft Lungwitz, Heine, Mildner (Dresden) und Rabe (Berlin) auf Platz 1 zu setzen. Weitere Preisträger sind das Büro Kühn und Malvezzi aus Berlin sowie Ferdinand Heide Architekten BDA aus Frankfurt am Main.
Das Preisgericht charakterisiert den Siegerentwurf unter anderem wie folgt: "Der ehrliche und sensible Umgang mit der historischen Bausubstanz und deren Erweiterung ist sehr gelungen. Die konsequente und zeitlose Formulierung wird sowohl in der Fassade als auch in den Innenräumen fortgesetzt. Die historische Bausubstanz wird optimal genutzt und erweitert. Es ist eine klare Trennung von individuellen Arbeitsplätzen und Gruppenräumen zu erkennen. Abgerundet wird die Nutzung durch die zentrale Platzierung der Leseräume." Auch Prof. Dr. Arnold van Zyl ist mit der Funktionalität des Sieger-Entwurfes sehr zufrieden. Er sagte, dass in den neuen Lese- und Gruppenräumen Studierende in idealer Weise von- und miteinander lernen können. Zudem werde das neue Gebäude nicht nur als Zentralbibliothek, sondern auch als Ort für Begegnungen von Bürgern mit Studierenden dienen. Die Vorschläge der Architekten bieten für öffentliche Veranstaltungen die nötige Flexibilität, beispielsweise lassen sich Regale in der Freihand-Bibliothek verschieben. Das Haus soll zudem mit moderner Medientechnik ausgestattet werden.
Neben dem Realisierungsteil für die Zentralbibliothek war ein städtebaulicher Ideenteil ausgelobt. In diesem Bearbeitungsteil waren Vorschläge zur weiteren Ansiedlung von Hochschuleinrichtungen im unmittelbaren Umfeld gefragt. Die Lösungsansätze zeigen die städtebaulichen Potentiale des Gebietes zur Entwicklung eines neuen Innenstadtcampus auf. Hier setzte sich das Büro Ferdinand Heide Architekten BDA aus Frankfurt am Main gegenüber den Mitbewerbern durch.
Die Teilnehmer des Wettbewerbes wurden innerhalb eines offenen Bewerbungsverfahres ausgesucht. Insgesamt hatten sich 117 Bewerber aus mehreren europäischen Ländern für diese Planungsaufgabe beworben. Im Rahmen eines Auswahlverfahrens wurden 30 Büros zur Teilnahme ausgewählt, eine Arbeit für den Wettbewerb abzugeben; 26 Arbeiten wurden eingereicht.
Der Freistaat Sachsen beabsichtigt, zur Auflösung mehrerer dezentraler Bibliotheksstandorte und Schaffung einer Zentralbibliothek für die TU Chemnitz das historische Gebäude der Alten Aktienspinnerei am Schillerplatz umzubauen und zu erweitern. Neben den rund 12.500 Quadratmetern Hauptnutzfläche für die Bibliothek sollen weitere Flächen für einen zentralen Studentenservice sowie ein Zentrum Wissenstransfer entstehen. In diesem Jahr soll die Entwurfs- und Genehmigungsplanung erstellt werden.
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